Psychologische Praxis Langenselbold

EMDR

EMDR bedeutet “Eye Movement Desensitization and Reprocessing”, übersetzt etwa “Augenbewegungs- Desensibilisierung und Neuverarbeitung”, und ist etwas recht Merkwürdiges.

Es wurde 1991 in den USA entdeckt und seither sehr gründlich erforscht. Es ist offenkundig, daß es insbesondere bei Menschen, die schwere Traumata erlitten haben, sehr rasch und weitgehend hilft: auch nach vergleichsweise wenigen Sitzungen berichten diese Menschen von deutlichen Veränderungen, z.B. weniger “Flash- backs”, besserem Schlaf in der Nacht, veränderter Einstellung zu sich selbst, und viele Dinge mehr.

Leider weiß man bis heute nicht genau, weshalb EMDR wirkt!

Auch die Vorgehensweise erscheint eigenartig: es geht stets darum, sich an das Trauma, also das schlimme Lebensereignis, zu erinnern, an das, was man damals sah, was man heute über sich denkt und fühlt, und dann gleichzeitig eine Art von links - rechts - Stimulation zu erleben. Letzteres heißt, daß man z.B. mit den Augen rasch den Fingern des Therapeuten folgt, welche dieser vor dem Klienten hin und her bewegt (daher der Name), oder daß man auf beiden Ohren in raschem Wechsel Töne hört, links - rechts... - und dabei an das Trauma denkt und allen Gedanken folgt, die dabei auftauchen.

Das Gehirn scheint unter diesen Bedingungen “aufzuräumen”: die traumatische Erinnerung, die vorher quasi unverarbeitet immer “im Weg herumlag”, wird mit anderen Aspekten des Lebens und der eigenen Erfahrungswelt in Verbindung gebracht und damit weniger belastend gemacht.

Anwendungsbereiche: Wie beschrieben ursprünglich vorwiegend bei der Behand- lung der Auswirkungen von starken Traumata, also nach Unfällen, Überfällen, Verge- waltigungen und ähnlichem. In jüngerer Zeit findet diese Methode auch bei der Behandlung von Ängsten Anwendung.

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